
Wie soll ich dir danken. Du hast nichts dafür, dass es dich gibt. Du hast dein Wesen nicht selber entworfen. Spiel Lehrer, setze einen Schüler ans Pult mit der Aufgabe, einen harmonischen Mann von innen her zu zeichnen. Er käme nicht auf dich. Aber ich mag dich nicht, weil du so abgerundet bist wie ein Juwel oder sagt man „geschliffen“. Ich mögte dich auch, wenn du im-perfekter und mir näher wärst; durcheinandergeworfener etwa oder gebrochener. Denn weißt du, kleiner Mann von meiner Grösse, ich komme mir näher. Ich bin nicht mehr so traurig, weil ich so wenig zustande bringe; ich schreib mir meine Versuche gut, dem Wesentlichen zum Durchbruch verhelfen zu wollen. Ich weiche dir nicht aus, ich leugne meine Schwäche nicht, ich setze mich für dich ein - meine Position dir gegenüber ist unzweideutig: Ich will dein Licht sehen, ich will, dass die Sonne über dir hergeht, ich will deine hervorragende Menschlichkeit von den Dächern künden, nicht damit du eine öffentliche Person wirst oder Ansehen oder Geld bekommst, sondern dass deine Bescheidenheit dich immer tiefer glücklich macht. Du brauchst wenig Zeit und Raum, vor allem sehr wenig Material und Ballast, damit du zufrieden bist. Und von alle dem, was du darüber noch nötig hast, geb ich dir nur eines, das allerkleinste, ein Senfkorn: den Glauben. Ich glaube an dich, lieber Nosch; ich rufe dich an, deinen Namen, im Gebet im Rhythmus von Sprechchören im Hallenstadion; lautlos aber deutlich, bis du zu mir kommst, bis ich zu dir gelange ohne ein Verlangen ohne unausgesprochene Erwartungen, nur um des wunderbaren Zufalls willen, dass unweit von mir dein Herz schlägt und ich dich sehe, einmal da, einmal dort, dich höre. Nicht einmal zu riechen brauch ich dich mit meiner Katzennase. Ich möchte deine Pfoten sehen, deine Aschenbecher aus einer feuchten Papierserviette. Und dann möchte ich mir innerlich gratulieren vor sichtbarer Freude (jeder der nicht blind ist sieht den Flughafen in meinem Bauch): Ich hab’s geschafft! Ich hab’s geschafft! Ich bin am rechten Ort. Hier ist der Herr zuhause! Danke, Janosch, dass ich so beherrscht bin und dir nicht um den Hals falle, dein Nik
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